Die Herausforderung, stark zu sein und sich dabei selbst treu zu bleiben

Seit du denken kannst, wolltest du dich als stark und unverwüstlich zeigen. Und es hat funktioniert. Die Menschen um dich herum sehen in dir jemanden, der eine mutige Fassade trägt, die nicht nur eine Maske ist, sondern Ausdruck eines unerschütterlichen Inneren. Du bist die Person, zu der Freunde kommen, wenn es schwierig wird – sei es bei großen oder kleinen Krisen. Doch es gibt da eine Grenze, die du dir oft selbst setzt: Dieselbe Unterstützung, die du anderen gibst, lässt du dir selten von anderen zuteilwerden.

Vielleicht ist das für dich ein sicherer Ort. Die Kontrolle darüber zu behalten, was du preisgibst, hält die Beziehungen geordnet und schützt dich vor Enttäuschungen oder Missverständnissen. Doch tief im Inneren spürst du diese leise Sehnsucht, wirklich gehört und gesehen zu werden. Nicht als der Fels, sondern als der Mensch dahinter, der auch mal wankt.

Der Wunsch nach Nähe und die Angst vor Unordnung

In den letzten Jahren und Monaten hast du angefangen, mehr Risiken einzugehen. Du sprichst offener aus, was du denkst und fühlst. Doch du merkst, dass es nicht immer so ankommt, wie du es dir vorstellst. In Momenten, wo deine Worte nicht das gewünschte Verständnis erzeugen, ziehst du dich vielleicht wieder zurück. Es ist, als würdest du lieber auf Distanz bleiben, statt dich auf das Wagnis einzulassen, dass das Gegenüber deine Worte vielleicht nicht sofort versteht oder Missverständnisse entstehen könnten.

Diese Furcht vor chaotischen Gefühlen, vor Verstrickungen, die unkontrollierbar scheinen, führt oft dazu, dass du in deiner vertrauten Stärke verharrst – dort, wo alles sicher und klar definiert ist. Doch was wäre, wenn du diesen Raum ein wenig lockerer halten könntest? Wenn du dir erlaubst, auch mal Missverständnisse auszuhalten, sie anzusprechen und tiefer zu gehen, anstatt davonzulaufen?



Mut zur ehrlichen Kommunikation

2024/25 könnte ein Jahr der ehrlichen Kommunikation für dich werden. Ein Jahr, in dem du lernst, das auszusprechen, was du wirklich sagen willst, auch wenn es beim ersten Mal vielleicht nicht richtig ankommt. Wenn dein Gegenüber dich nicht gleich versteht, probiere einen neuen Weg aus. Sag es lauter oder klarer. Suche nach Worten, die deinem Inneren näherkommen, auch wenn sie zunächst ungewohnt erscheinen.


Denn wahre Stärke zeigt sich nicht nur darin, anderen Halt zu geben, sondern auch darin, sich selbst und den eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. In dem Moment, wo du dir selbst erlaubst, wirklich gehört zu werden, ohne Sorge, ob das zu einer kleinen „Unordnung“ führen könnte, öffnest du einen Raum für echte Verbundenheit. Die Menschen um dich herum sind bereit, dich aufzunehmen – mit allem, was dich ausmacht.



Die eigene Stärke neu definieren

Stell dir vor, du würdest diesen Panzer der Stärke, den du so sorgfältig gepflegt hast, ein wenig lockern. Es bedeutet nicht, die Kontrolle zu verlieren, sondern vielleicht genau das Gegenteil: Du gewinnst Raum für dich selbst, indem du lernst, sowohl deine Verletzlichkeit als auch deine Stärke zu zeigen.


Das ist keine einfache Aufgabe, und es wird Momente geben, in denen das Bedürfnis, alles im Griff zu behalten, wieder stärker wird. Aber mit der Zeit wirst du entdecken, dass Offenheit nicht bedeutet, schwach zu sein. Es erfordert Mut, und dieser Mut wird dir zeigen, dass du auch Menschen um dich haben kannst, die dich genau so sehen und annehmen, wie du bist.

Fazit: Der Weg zu dir selbst

Am Ende ist diese Reise eine zu dir selbst. Wenn du dich traust, dich nicht nur als Stütze für andere zu definieren, sondern als Mensch mit eigenen Bedürfnissen, entsteht ein neuer Freiraum – für echte Nähe, für Vertrauen und für die Art von Stärke, die sich aus der Verbundenheit mit dir selbst speist.

Vielleicht sind dieses Jahr Menschen in deinem Leben, die dir genau dabei helfen: die deine Nähe nicht nur schätzen, wenn du stark bist, sondern gerade dann, wenn du dich verletzlich zeigst.



Ein sanfter Weg zu mehr Verbundenheit: Die Weichnächte

Wenn du bereit bist, diesen neuen Raum für dich zu öffnen und deine Stärke neu zu entdecken, könnten die Weichnächte ein natürlicher nächster Schritt für dich sein.

Vom 21. Dezember bis zum 6. Januar biete ich dir hier eine sanfte Zeit des Rückzugs und der Innenschau. Ganz ohne To-Do-Listen oder Erwartungen kannst du dich auf eine Reise der Selbstverbundenheit begeben, in einer Atmosphäre der Achtsamkeit und Ruhe.

Die Weichnächte sind darauf ausgerichtet, genau diese Momente der inneren Öffnung zu fördern – in deinem eigenen Tempo, mit nichts weiter als deiner Bereitschaft, loszulassen und einfach zu sein. Statt nach außen stark zu sein, geht es hier darum, deine eigene Stärke sanft zu spüren und die innere Ruhe zu entdecken, die durch das Loslassen entsteht.

Ich lade dich ein, diese Zeit für dich zu nutzen – als Geschenk an dich selbst, um zu sehen, wie kraftvoll ein Raum sein kann, in dem du dich nicht anstrengen musst. Hier darfst du dich einfach einfinden und dich mit jeder Faser spüren, getragen und willkommen.