– und den eigenen Weg durch das Labyrinth finden
Gestern hast du mir erzählt, dass du müde bist, dass dein Körper schwer geworden ist, doch in dir eine Flamme leise weiter glimmt.
Du hast gesagt, dass Veränderung deine liebste Jahreszeit ist. Ich konnte es fühlen – selbst durch die Distanz, durch die Worte, die du mir geschickt hast, durch die kleinen Zeichen, die so viel getragen haben, Last und auch diese stille Kraft.
Du bist auf dem richtigen Weg, mein Freund.
Veränderung ist das Gedicht, das uns alle berührt.
Ich denke an die Zeit, als ich selbst auf der Suche war – nach Antworten, nach Ruhe.
Mein Weg führte mich durch ein Labyrinth, eine uralte Symbolik für den inneren Prozess, den wir alle durchlaufen, wenn Veränderung vor der Tür steht. Wenn ich durch die gewundenen Pfade des Labyrinths gehe, erinnert mich jeder Schritt daran, loszulassen. Wie die Blätter im Herbst, die sanft von den Bäumen fallen, können auch wir lernen, das Alte abzulegen, um Raum für das Neue zu schaffen.
Die Natur zeigt uns diesen Prozess jedes Jahr aufs Neue. Im Herbst, wenn die Blätter zu Boden sinken und langsam vergehen, können wir das Loslassen spüren. Es ist kein plötzliches Fallen – es ist ein stilles, langsames Abgeben. Ein Moment der Hingabe. So, wie das Labyrinth uns führt, führt auch der Herbst uns durch das, was wir loslassen müssen, um Raum zu schaffen.
Wie wir den Wandel im Labyrinth erfahren
Durch das Laufen des Labyrinths, sei es physisch oder metaphorisch, lernen wir, loszulassen. Jede Biegung, jede Wendung fordert uns auf, tiefer in uns selbst zu blicken. Wie auch die Natur sich im Herbst leert, so müssen wir unsere Herzen und Körper von all dem Ballast befreien, den wir mit uns tragen.
Wir tragen die Geschichten anderer, die Erwartungen der Welt und die Ängste, die uns zurückhalten. Aber das Labyrinth erinnert uns: am Ende gibt es immer einen Kern, der nur uns gehört.
Das Labyrinth und der leere Raum
Im Zentrum des Labyrinths, wie auch im Zentrum unseres Seins, wartet ein stiller, leerer Raum. Dieser Raum ist nicht beängstigend – er ist befreiend. Es ist der Ort, an dem wir all das loslassen können, was wir nicht länger tragen wollen. Der Ort, an dem wir die alte Version von uns selbst ablegen, um der neuen zu begegnen. Ein leeres Gefäß, das bereit ist, gefüllt zu werden. Doch bevor wir uns wieder füllen, dürfen wir uns erlauben, leer zu sein.
Leere ist oft etwas, das wir fürchten. Doch in Wahrheit ist sie das, was uns vorbereitet auf das, was kommen mag. So, wie der Wind durch die leeren Äste weht, so kann auch durch uns neue Inspiration strömen, wenn wir den Mut haben, leer zu sein. Das Labyrinth hilft uns, diesen Raum zu schaffen. Es lehrt uns, dass der Weg zum Kern unseres Seins nicht gerade, sondern verschlungen ist. Es fordert uns heraus, geduldig zu sein und darauf zu vertrauen, dass jeder Schritt, den wir gehen, uns näher zu uns selbst bringt.
May you let yourself be so empty...
Mögest du dich so leer werden lassen, dass du den Wind durch deinen Körper wehen spürst.
Mögest du den letzten Funken des Sommers loslassen, wie ein Blatt, das sanft von deinen Fingerspitzen gleitet und zur Erde fällt, um dort zu vergehen. Denn Veränderung, so wie sie uns das Labyrinth und der Herbst lehren, ist immer ein Prozess des Loslassens und der Vorbereitung auf das Neue.
Das Labyrinth lädt uns ein, den alten Schmerz, die alten Geschichten und die Erwartungen loszulassen, die uns davon abhalten, ganz bei uns selbst anzukommen. Es gibt uns Raum, um all das abzulegen, was uns nicht mehr dient, und uns zu öffnen für das, was noch kommen mag.
Wie das Labyrinth dich ruft
Wenn du das nächste Mal durch ein Labyrinth gehst, sei es ein echtes oder das deines Lebens, frage dich: Was trage ich noch bei mir, das ich nicht mehr brauche? Was darf ich loslassen, um Raum zu schaffen für das, was mir wirklich gut tut? Jeder Schritt im Labyrinth ist eine Einladung, loszulassen und dich für die Veränderung zu öffnen.
Im Zentrum wartet der leere Raum – bereit, mit neuer Energie, neuer Inspiration und neuer Freude gefüllt zu werden.
Weitere Ressourcen: Labyrinth Events — Innere Ruhe finden
Über die Autorin
Katharina Krause- Pysarczuk ist Ergotherapeutin, Körpertherapeutin und Begleiterin auf dem Weg zu mehr Ruhe und Selbstfreundschaft. Sie lebt in Leipzig, findet jedoch ihre tiefste Inspiration in den Bergen und den kleinen, sprudelnden Bächen, die ihren eigenen Weg bahnen – genauso wie das Labyrinth, das sie als kraftvolles Symbol für den Lebensweg betrachtet.
In ihrem Blog lädt Katharina zu einer Reise ein, die geprägt ist von Empathie, Kreativität und Achtsamkeit. Mit ihrer Arbeit möchte sie Menschen ermutigen, innezuhalten und sich selbst wieder wertzuschätzen, jenseits der Anforderungen der Leistungsgesellschaft.
Ob in Workshops, Cranio-Behandlungen oder Teezeremonien – Katharina Krause- Pysarczuk schafft Räume, in denen Heilung, Ruhe und Selbstentfaltung gefördert werden. Ihre Angebote sind eine Einladung, sich auf eine Reise der Entspannung und Selbsterkenntnis zu begeben, die im Alltag oft zu kurz kommt.